Die Lohnbuchung
Diese Lohn- oder Gehaltsbuchung sagt überhaupt nichts darüber aus, ob oder wie dieser Lohn (Gehalt) letzten Endes ausgezahlt wurde. Das kommt später. Zunächt nur die nackte Tatsache, dass ich gewissen Leuten Geld schulde.
Beispiel : ich habe einen Angestellten, dessen Monatsgehalt 1200 EUR brutto beträgt.
125 (z.B.) davon sind Berufssteuervorabzug (précompte professionnel). Das heißt: die darf ich nicht an ihn zahlen, sondern die will der Staat sogleich kassieren als Anzahlung zur Einkommenssteuer.
Dann gibt es noch die Sozialbeiträge, die an das LSS (Landesamt für Soziale Sicherheit, ONSS) zu zahlen ist. Macht 150 EUR in unserem Beispiel. Der Sozialbeitrag wird dem Angestellten auch direkt vom Gehalt abgehalten.
Das Nettogehalt meines Angestellten ist also 1200 - 125 - 150 = 925 EUR.
Das war allerdings erst der Arbeitnehmeranteil (ANA) des Sozialbeitrags. Ich als Arbeitgeber muss auch noch einen Sozialbeitrag leisten für die Tatsache, dass ich jemandem Arbeit gebe. Das ist der Arbeitgeberanteil (AGA), und der beträgt 500 EUR.
Wie die einzelnen Beträge errechnet werden, das ist ein anderes Kapitel.
Ohne Sozialsekretariat
Wenn man sich die Löhne und Gehälter selbst errechnet, dann bucht man sie als Diverse Buchung, manchmal legt man sogar ein eigenes Journal "Löhne und Gehälter" für diese Buchungen an.
Die Lohnbuchung sieht dann wie folgt aus:
Generalkonto Debit Kredit ─────────────────────────────── ───────── ──────── 6200 Personalkosten 1200 6210 AGA LSS 500 4530 Einbehaltene Steuervorabzüge 125 4540 LSS zu zahlen 500+150 4550 Zu zahlende Entgelte 925
Diese fünf Buchungen müssen jeden Monat für jeden Arbeitnehmer gemacht werden. Hier ist wichtig zu bemerken, dass man mit [F5] ein Dokument vom vorigen Monat übernehmen (kopieren) kann.
Später darf man dann nicht vergessen, außer dem Nettolohn für den Angestellten auch die Abgaben ans LSS und Steueramt fristgerecht zu zahlen.
Mit Sozialsekretariat
Viele Arbeitgeber lassen sich die Beträge von einem Sozialsekretariat berechnen. In diesem Fall wird die Lohnbuchung nicht als diverse Buchung, sondern als Eingangsrechnung erfasst.
Das Sozialsekretariat kassiert in diesem Fall die Abgaben (Berufssteuervorabzug und Sozialbeitrag) und verwaltet die Weiterleitung ans LSS und Steueramt. Deshalb muss der Arbeitgeber nur das Sozialsekretariat und seinen Arbeitnehmer bezahlen. Die Konten 4530 (Einbehaltene Steuervorabzüge) und 4540 (LSS zu zahlen) werden dann nicht bewegt, sondern stattdessen wird das Sozialsekretariat zum Lieferanten.
Zu den obigen Beträgen kommt dann noch zusätzlich eine Bearbeitungsgebühr für die Dienstleistung des Sozialsekretariats. Die werden einfach als Kosten Sozialsekretariat verbucht. Auf diesen Betrag kommt eine (abziehbare) MWSt. drauf.
Der Inhalt der Eingangsrechnung würde dann in unserem Beispiel so verbucht:
Konto Bezeichnung M Netto MWSt Brutto ──────┬────────────────────────────────┬───┬──────────┬──────────┬────────── 620000│Personalkosten │0 │ 1200.00│ │ 1200.00 621000│AGA LSS │0 │ 500.00│ │ 500.00 455000│Zu zahlende Entgelte │0 │ -925.00│ │ -925.00 613250│Kosten Sozialsekretariat │D21│ 100.00│ 21.00│ 121.00 │TOTAL : │ │ 875.00│ 21.00│ 896.00
TIM macht aus dieser Rechnung automatisch folgende Buchungen (die Sie mit [Ctrl-F9] auf der registrierten Rechnung sehen können):
Konto Bezeichnung Debit Kredit ──────┬──────────────────────────────┬──────────┬────────── 440000│Securex │ │ 896.00 620000│Personalkosten │ 1200.00│ 621000│AGA LSS │ 500.00│ 455000│Zu zahlende Entgelte │ │ 925.00 613250│Kosten Sozialsekretariat │ 100.00│ 411000│Abziehbare MWSt. Belgien │ 21.00│
Die Rechnungssumme von 896 EUR (125 + 150 + 500 + 121) muss also dann wie eine normale Eingangsrechnung an den Lieferanten LSS überwiesen werden.
Das Konto 455000, das jetzt um 925 EUR kreditiert wurde, wird später durch die effektive Zahlung des Gehalts wieder auf Null gesetzt. Dieses Konto sollte deshalb übrigens lettrierend sein, damit TIM beim Erfassen des Bankkontoauszugs automatisch die offenen Buchungen als Vorschlag anbietet.
Mehrere Arbeiter und Angestellte
In den bisherigen Beispielen wurden die zu zahlenden Löhne und Gehälter in ein einziges Konto 4550 gebucht. Alle Arbeiter und Angestellte werden in einen einzigen Topf geworfen, und wer genau wieviel bekommt, das wurde manuell verwaltet. Auch die eigentlichen Gehaltszahlungen werden mit dem Bankkontoauszug wieder aus diesem einzigen Konto 455 rausgebucht.
╔═════════════════════════════ Inhalt LOH A30003 ════════════════════════════╗ ║ G-Kto P-Kto Konto / Bemerkung Debit Kredit Match Z ║ ║ ──────┬──────┬──────────────────────────┬──────────┬──────────┬─────────┬─ ║ ║ 620300│ │LÖHNE ARBEITER │ 7348.70│ │ │ ║ ║ 620400│ │Besoldung andere Kategorie│ 180.00│ │ │ ║ ║ 621300│ │Arbeitgeber Beiträge LSS A│ 3903.99│ │ │ ║ ║ 621305│ │BeitrÄge Baumarken Arbeite│ 670.19│ │ │ ║ ║ 621400│ │Arbeitgeberbeiträge LSS an│ 12.38│ │ │ ║ ║ 455000│ │NETTOLÖHNE │ │ 5170.00│ │ ║ ║ 453200│ │FT 60099141 PP │ │ 966.67│EKRA30114│ ║ ║ 454200│ │FT 60099141 ONSS │ │ 4972.28│EKRA30114│ ║ ║ 454150│ │FT 60099141 OPOC │ │ 670.19│EKRA30114│ ║
TIM bietet aber auch die Möglichkeit, die Arbeiter und Angestellten namentlich zu erfassen und ihre Gehälter individuell zu verwalten. Die obige Lohnbuchung sieht dann wie folgt aus:
╔═════════════════════════════ Inhalt LOH A30004 ════════════════════════════╗ ║ G-Kto P-Kto Konto / Bemerkung Debit Kredit Match Z ║ ║ ──────┬──────┬──────────────────────────┬──────────┬──────────┬─────────┬─ ║ ║ 620300│ │LÖHNE ARBEITER │ 7348.70│ │ │ ║ ║ 620400│ │Besoldung andere Kategorie│ 180.00│ │ │ ║ ║ 621300│ │Arbeitgeber Beiträge LSS A│ 3903.99│ │ │ ║ ║ 621305│ │BeitrÄge Baumarken Arbeite│ 670.19│ │ │ ║ ║ 621400│ │Arbeitgeberbeiträge LSS an│ 12.38│ │ │ ║ ║ │000019│Test Tanja │ │ 2670.00│ │G ║ ║ │000020│Mustermann Mario │ │ 2500.00│ │G ║ ║ 453200│ │FT 60099141 PP │ │ 966.67│EKRA30114│ ║ ║ 454200│ │FT 60099141 ONSS │ │ 4972.28│EKRA30114│ ║ ║ 454150│ │FT 60099141 OPOC │ │ 670.19│EKRA30114│ ║
Der Unterschied ist, dass statt des 455000 jetzt das jeweilige Partnerkonto verbucht wird, und dass in Z (Zentralisierungsart) ein G steht. Auch später beim Erfassen des Bankkontoauszugs mit der Zahlung wählt man nicht mehr Generalkonto 455, sondern das jeweilige Partnerkonto.
Dazu wird in Konfigurierung|Zentralisierungsarten zusätzlich zum "normalen" Verkauf und Einkauf die neue Zentralisierungsart G (Löhne und Gehälter) definiert:
╔═══════════════════════ Zentralisierungsarten ═══════════════════════╗ ║ Z Beschreibung G-Kto Partner D Attr RB-Option RB-Ini ║ ║ ──┬────────────────────┬──────┬──────────┬─┬────┬──────────┬─────── ║ ║ E│Einkauf │440000│L │C│ │0ANCISD │LISTE ║ ║ G│Löhne und Gehälter │455000│A │C│ │ │ ║ ║ V│Verkauf │400000│K │D│ │0ANCISD │LISTEX ║
Das Konto 455000 wird dann (wie bisher 400000 und 440000) zu einem «Zentralisierungskonto», das man nicht mehr manuell benutzt, sondern immer über einen Partner.
TIM verbietet automatisch manuelle Buchungen, die direkt in ein Zentralisierungskonto gehen. Wenn Sie das Konto 455000 vor der Umkonfigurierung für individuelle Arbeiterkonten schon benutzt hatten, dann kriegen Sie diese bestehenden Buchungen im nächsten Integritätstest als Warnung. Deshalb müssen Sie in diesem Fall
- entweder ein eigenes Konto 455010 statt des 455000 einrichten,
- oder für das Konto 455000 das Attribut M : Manuelle Benutzung tolerieren einschalten. Also Stammdaten|Generalkonten, aufs Konto 455000 gehen und [F1] im Feld Attribute.
Folgende Seiten verweisen hierher:
- Neue Dokumentationsseiten (Rundbriefe 15.05.03) — Zugegeben, dass das Online-TIM-Handbuch noch lange nicht komplett ist... und ich bin auch sicherlich nicht der begabteste Web-Designer... aber immerhin bin ich jetzt schon mehrmals von TIM-Benutzern für diese Webseite gelobt worden. Hier einige neue bzw. aktualisierte Seiten. weiter
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Generated 2010-12-19 01:04:05